Operation Anthropoid

Heydrichs Wagen Mercedes-Benz W 142 nach dem Attentat vom 27. Mai 1942

Operation Anthropoid war der Codename für das Attentat auf Reinhard Heydrich am 27. Mai 1942 in Prag. Dies sowie das Attentat auf den SS-Hauptsturmführer August Gölzer waren die zwei einzigen erfolgreichen Anschläge auf führende Nationalsozialisten in der deutsch besetzten Tschechoslowakei. Jan Kubiš und Jozef Gabčík, zwei Unteroffiziere der tschechoslowakischen Exilarmee, waren im Rahmen einer Kommandoaktion aus England in ihre Heimat eingeschleust worden, um Heydrich zu töten. Dieser war nicht nur Stellvertretender Reichsprotektor im sogenannten Protektorat Böhmen und Mähren und Repräsentant des Deutschen Reichs in der besetzten Tschechoslowakei. Als Leiter des Reichssicherheitshauptamts und damit der Gestapo war er zugleich der entscheidende Organisator der sogenannten Endlösung der Judenfrage, somit einer der Hauptverantwortlichen für die Verfolgung und Ermordung der Juden in dem vom NS-Regime besetzten Europa.

Die Operation war seit 1941 vom tschechoslowakischen militärischen Nachrichtendienst der Exilregierung in London unter František Moravec und der britischen Special Operations Executive (SOE) geplant worden. Im Dezember 1941[Anm 1] sprangen Kubiš, Gabčík und weitere Widerstandskämpfer mit Fallschirmen in der Nähe von Prag ab. Nach dem Attentat wurden beide zusammen mit fünf Unterstützern verraten und in ihrem Versteck in der Prager St.-Cyrill-und-Method-Kirche entdeckt. Nachdem 350 SS-Männer sie in der Krypta eingekesselt hatten, kam es zu einem mehrstündigen Feuergefecht. Um der Festnahme zu entgehen, begingen die vier letzten überlebenden Widerstandskämpfer Suizid.

Nach dem Tod Heydrichs begingen die Nationalsozialisten massive Racheakte an der tschechoslowakischen Zivilbevölkerung: Im Massaker von Lidice am 9./10. Juni 1942 sowie bei der vollständigen Zerstörung der Ortschaft Ležáky wurde die gesamte männliche Bevölkerung sowie ein Großteil der Frauen und Kinder ermordet.
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